- Lugo
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Lụgo,1) Hauptstadt der Provinz Lugo, Spanien, im Zentrum von Galicien, im Tal des oberen Miño, am Südwestfuß der Sierra de Meira, 454 m über dem Meeresspiegel, 85 800 Einwohner; katholischer Bischofssitz; Landwirtschaftszentrum (Messen); Nahrungsmittel- (v. a. Fleischverarbeitung) und chemische Industrie, Holzverarbeitung; Thermalbad (Schwefelquellen, 44 ºC).Gut erhaltene römische Ringmauer mit Türmen und Toren (im 14. Jahrhundert erneuert; UNESCO-Weltkulturerbe); dreischiffige Kathedrale (ursprünglich romanisch über einem Vorgängerbau des 8. Jahrhunderts, im 15./16. Jahrhundert verändert, Fassade und Türme aus dem 18. Jahrhundert) mit churriguereskem Hauptretabel (1726) und Kreuzgang (Anfang 18. Jahrhundert); gotische Kirchen Santo Domingo (14. Jahrhundert; romanisches Portal) und San Francisco (14. Jahrhundert; romanische Kapitelle im Kreuzgang); Rathaus (18. Jahrhundert); Museum (u. a. Skulpturen und Gemälde seit dem 14. Jahrhundert, galicisches Kunsthandwerk); in der Umgebung keltischer Grabhügel.Lugo, ursprünglich die keltische Kultstätte Lug, wurde von den Römern zur Gebietshauptstadt Lucus Augụsti mit Bischofssitz ausgebaut und war unter den Westgoten 559/560 Konzilsstätte, 714-755 unter Araberherrschaft, 969 von den Normannen erobert und 997 von Mansur zerstört; 1809 von den Franzosen besetzt.2) Provinz in Galicien, Spanien, 9 803 km2, 367 800 Einwohner; erstreckt sich von der Atlantikküste (Fischerhäfen mit Fischkonservenindustrien; Obstbau) nach Süden ins Galicische Bergland; mildes, ganzjährig feuchtes Klima. Braunerden tragen Eichen- und Kiefernwälder (auch Aufforstungen) sowie Heideformationen. Vorwiegend auf Kleinbesitz Anbau von Mais, Bohnen und Kartoffeln; auch Rinder- und Schweine-, auf den Hochweiden Schafhaltung. Steinkohlenbergbau südlich von Ribadeo und nördlich von Monforte. Die Flüsse Miño und Navia (Lachs- und Forellenfang) sind mehrfach aufgestaut (Wasserkraftwerke).Lugo,Emil, Maler, * Stockach 24. 6. 1840, ✝ München 4. 6. 1902; war nach Studienaufenthalten in Karlsruhe (J. W. Schirmer, 1856-64) und Weimar (F. Preller der Ältere, 1869) in Rom (1871-75), Freiburg im Breisgau (1875-87) und München (ab 1887) tätig. Seine Landschaften sind dem Spätklassizismus Schirmers und Prellers verbunden, nähern sich aber auch dem Realismus der Schule von Barbizon. Bedeutend sind v. a. seine Zeichnungen.E. L., hg. v. H. H. Hofstätter, Ausst.-Kat. (1977).
Universal-Lexikon. 2012.